In der Flüchtlingskonvention der UN heißt es: „Das Ziel einer toleranten, harmonischen Gesellschaft setzt das Bekenntnis zur wirtschaftlichen und sozialen Integration von Flüchtlingen voraus. Erreicht werden kann dies nur durch entsprechendes Handeln politisch Verantwortlicher und der Zivilgesellschaft. Sie sind aufgerufen, aktiv eine Willkommenskultur zu etablieren und damit die Bevölkerung für die besondere Notsituation von Flüchtlingen zu sensibilisieren.“
Hier dran und an nichts anderem, so die Meinung der SPD Ganderkesee, hat sich die Politik in der Frage der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen, egal ob aus (Bürger-)Kriegs- oder aus Hungergebieten zu orientieren. Niemand verlässt seine Heimat ohne Not. Niemand schickt seine Kinder auf die lange und gefährliche Reise zu uns, die ja schon weit vor dem Mittelmeer in den zum Teil entlegensten Gebieten der Welt beginnt, einen Weg den ungezählt viele schon nicht schaffen und gar nicht erst am Mittelmeer ankommen. Niemand setzt sich ohne Not in wacklige Schlauchboote oder Schiffe, für die wir nur die Bezeichnung „Seelenverkäufer“ hätten!
Wir müssen uns dabei auch die Frage stellen, wie viele unserer Landsleute sind denn Nachkommen von Flüchtlingen und wie viele Deutsche haben in der Vergangenheit auf der Suche nach einem besseren, sicheren Leben Deutschland und Europa verlassen. Auch aus Europa gab es eine Hunger- und Kriegsemigration. Deswegen sieht die SPD Ganderkesee Politik und Gesellschaft in der Pflicht, die Flüchtlinge, diejenigen, die schon hier sind und diejenigen, die noch kommen werden, hier willkommen zu heißen, ihnen einen menschenwürdigen und sicheren Aufenthalt zu gewährleisten und sie in unsere Gesellschaft zu integrieren. Das betrifft ihre Versorgung mit Wohnraum und Lebensmitteln, ihre Integration in Arbeit und Bildung genauso wie ihre Gesundheitsversorgung nicht nur in akuten Fällen inklusive der teilweise notwendigen psychologischen Betreuung denn viele von ihnen, insbesondere Frauen und Kinder haben auf der Flucht Grauenvolles erlebt, leiden unter traumatischen Störungen! Wir brauchen dabei teilweise nur unsere Eltern und Großeltern zu fragen, um zu erfahren, was Flucht und Vertreibung für die Einzelnen bedeutet!
Viel hängt dabei auch von freiwilliger ehrenamtlicher Arbeit ab ohne die die Kommunen die Belastungen, die dabei auf sie zukommen gar nicht bewältigen könnte. Vieles hängt aber auch vom Staat ab, der Kommunen und Bürger dabei nicht alleine lassen darf. Die Unterbringung und Versorgung der hier ankommenden Flüchtlinge sollte nach Meinung der Ganderkeseer SPD in räumlicher Nähe zu uns Einheimischen und den wichtigsten Versorgungseinrichtungen und nach Möglichkeit nicht allzu geballt erfolgen . Nur so können die Flüchtlinge nahtlos in unser Leben integriert werden. Wir sehen Politik und Verwaltung der Gemeinde Ganderkesee auch im Landkreis hier derzeit auf einem guten Weg und sind zuversichtlich, dass dies auch in der Zukunft gelingen wird. Menschrechte, und das sollte als Prämisse über allem Handeln in der Flüchtlingsfrage stehen, sind unteilbar!
Gustav Förster
für die SPD Ganderkesee