Sehr gut gelungen, aber einfach zu „kahl“. So lautet, auf einen Nenner gebracht, das Urteil von Sozialdemokraten über die „neue“ Mull- und Nordstraße (K 286) in Harpstedt nach dem abgeschlossenen Ausbau auf dem Abschnitt zwischen Burgstraße und „Am Langen Acker“.
Die SPD-Fleckenratsherren Klaus Budzin und Hermann Schnakenberg machten sich dieser Tage während eines Ortstermins mit dem Landtagsabgeordneten Axel Brammer ein Bild vom Ergebnis der Baumaßnahme.
Budzin, der auch als Kreistagsabgeordneter im Kreis- Straßenbauausschuss mitarbeitet, erinnerte an den schon neun Jahre zurückliegenden Planungsbeginn. Das Ausbleiben der Mittelzusage seitens der früheren schwarz-gelben Landesregierung habe den Baubeginn verzögert.
Doch inzwischen steht längst fest, dass es Geld aus Hannover gibt. An Brammer erging die Bitte, Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) Dank für die Bereitstellung eines Landeszuschusses in Höhe von 319.800 Euro aus Entflechtungsmitteln auszusprechen.
Wenige vorhandene Bäume hatten wegen der Baumaßnahme entfernt werden müssen. Im Gegenzug gebe es aber keine einzige Neuanpflanzung, lautete ein Kritikpunkt während des Ortstermins: „Neben der Burgstraße noch eine kahle Straße!“, beklagten die Sozialdemokraten.
Mit Lob bedachten Klaus Budzin und Hermann Schnakenberg hingegen Diplom-Ingenieur Horst Prante, der für die Bauaufsicht verantwortlich gewesen war und die Anlieger fortlaufend über den Baufortschritt Informierte hatte.
Das auf der Nord- und Mullstraße anfallende Regenwasser wird in den Steinbach eingeleitet. Damit der Schmutz der Straße denselben Weg nimmt, wurde gleichzeitig ein neuer Sandfang im Steinbach angelegt.
Die Umleitung während der Bauzeit mit Vollsperrung der K286. besonders für Lkw, habe besser funktioniert als beim Ausbau der Burgstraße, urteilten die Sozialdemokraten; viele Ortskundige nutzten den Horstedter Weg. Aufatmen können die Anlieger von „Am Langen Acker“ und „Im Bookhopsfeld“. Diese Straßen werden von motorisiertem Verkehr seit der Freigabe der K286 nicht mehr als innerörtliche Abkürzung genutzt.
Die bloße Erneuerung der Kreisstraße sei nicht verantwortlich für die lange Bauphase gewesen, urteilte Flecken-Altbürgermeister Hermann Bokelmann. Der alte Kreis Hoya habe die Ortsdurchfahrt vor gut 40 Jahren ausgebaut; seitdem sei nichts verändert worden. Daher hätten jetzt die Ver- und Endsorger ihre Leitungen erneuern oder verstärken müssen. Das habe natürlich viel Zeit in Anspruch genommen.
„Möge die neue Straße für die jetzige Generation halten“ wünschten sich die Sozialdemokraten unisono.

Hermann Schnakenberg, Axel Brammer, Klaus Budzin (v.l.)
