Am Dienstagnachmittag haben einige Mitglieder des SPD-Ortsvereins Hatten die beiden Jugendhäuser der Gemeinde Hatten besucht, um sich vor Ort ein Bild von der freien Jugendarbeit zu machen und eventuellen Handlungsbedarf für die kommenden Jahre zu ermitteln.
Gemeinsam mit Gemeindejugendpflegerin Antje Gadeberg führten die Jugendhaus-Mitarbeiter Clarissa Wesemann in Kirchhatten und Franz Knagge in Sandkrug die SPD-Abordnung durch die Räumlichkeiten, präsentierten Ausstattung und berichteten über ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. An Zulauf mangele es keineswegs, so Franz Knagge. Gleiches bestätigte Clarissa Wesemann für Kirchhatten, wo die Kinder jedoch tendenziell jünger seien als in Sandkrug, auch wenn beide Häuser grundsätzlich allen Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 27 Jahren offen stünden.
Die Kinder schätzen vor allem das Gemeinschaftsgefühl vor Ort, das sich auch altersübergreifend Austauschen und das miteinander Spielen, so Gadeberg. Zusammen zu kochen, essen und Zeit miteinander zu verbringen stünden im Vordergrund. Kaum ein Kind komme ins Jugendhaus, um dort nur für sich allein eine DVD schauen zu wollen. Lieber spiele man ein Gesellschaftsspiel, Fußball, Tischtennis oder Billard.
Der Billard-Tisch für rund 2.000 € ist der neue Stolz des Kirchhatter Jugendhauses. Der Billard-Tisch in Sandkrug wurde neu bezogen und „sieht echt edel aus“, stellte Ratsmitglied Uwe Hollmann fest. Für die Anschaffung und den Neubezug musste mehrere Jahre gespart werden. Gemeindejugendpflegerin Gadeberg betonte, dass Geld- und Sachspenden jederzeit willkommen sind. Gerade erst hätten ein paar Eltern ein paar gut erhaltene Sofas gespendet, nun spare man noch auf einen Couchtisch und zwei bis drei Regale.
Ein ganz großer Wunsch wäre eine verlässliche Unterstützung zum Beispielüber eine FSJ-Stelle, das gilt besonders für Gruppenangebote und Workshops bzw. Sonderprogramme. Auch Praktikantinnen und und Praktikanten seien jederzeit willkommen. Für kostengünstige Angebote von Workshops interessiere man sich, stellte sich auf Nachfrage des SPD-Beisitzers und Hobbyfotografen Stephan Behrens heraus. Darüber hinaus könne man in Kirchhatten noch einen weiteren Raum bzw. eine Raumabtrennung gebrauchen und wünsche sich langfristig zwei der drei Computer durch Laptops zu ersetzen. Ansonsten sei man vor Ort sehr zufrieden mit der Lage, dem Zustand und der Ausstattung des Jugendhauses. Der „neue Standort, der hier vor drei Jahren geschaffen wurde, ist super. Hier kann nichts passieren und die Kinder stören niemanden“, so Gadeberg. Besonders gut ist die Anbindung an den ÖPNV. Im Haus gibt es WLAN und z. B. eine Wii und eine Playstation; außerdem wird in diesem Jahr auch die Beleuchtung auf LED-Lampen umgerüstet. Die freundliche und heimelige Atmosphäre im Haus beeindruckte Uta Wilms.
Zufrieden zeigte sich auch Franz Knagge in Sandkrug. Nächstes Jahr wird das 20-jähriges Bestehen eines Jugendhauses in Sandkrug gefeiert. Seit etwa 11 Jahren werden die Räume in einem ehemaligen Bürohaus an der Bümmersteder Straße am Ortseingang genutzt. Knagge arbeitet zurzeit daran ein Bandequipment zusammenzustellen, u. a. fehlt noch ein Schlagzeug. Gerne würde er einen Übungsraum im Keller beziehen um den Geräuschpegel möglichst niedrig zu halten. Aktuell lagern dort allerdings noch Akten des ehemaligen Bürobetreibers.
Besonders am Montag ist in Sandkrug Hochbetrieb. An Montagabend kommt eine Schulsozialarbeiterin, zusammen wird dann gekocht. Das ist bei den Jugendlichen immer sehr willkommen. Schade sei die Verlegung der Skateranlage gewesen, so Knagge. Da außerdem nun neben dem Jugendhaus gebaut werde, könne man dort auch keinen Fußballplatz mehr verwirklichen. Über ganz lange Sicht wäre es wünschenswert über einen neuen und auch zentralen Standort des Sandkruger Jugendhauses nachzudenken, so Gadeberg. Ansonsten sei man aktuell aber zufrieden mit dem Haus und der Ausstattung, das bestätigten ebenso die Jugendlichen vor Ort.
„Beide Begegnungsstätten für Kinder und Jugendliche müssen in ihrem Charakter unbedingt bewahren“, sagte Knagge. Gerade die lockere und ungezwungene Atmosphäre zeichnet die Häuser aus.
Über den Besuch der Politiker freuten sich die Jugendhaus-Mitarbeiter und Antje Gadeberg. Es sei schon eine ganze Weile her, dass jemand da gewesen sei. Die SPD-Gemeinderatskandidaten Lars Janssen und Gerrit Edelmann bekundeten bereits, dass sie bald wiederkommen wollen, um ein paar Jugendliche im Billard und beim Kickern herauszufordern. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Oliver Toth bedankte sich für die Möglichkeit des Besuches und versicherte im Austausch mit den Jugendhäusern zu bleiben.