Klasse, dass du dich entschieden hast dich über das Problem mit Plastik und speziell Mikroplastik zu informieren!Worum geht es / wo liegt das Problem?In den 1950er Jahren wurden weltweit knapp 2 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert. 2015 sind es schon etwa 380 Millionen Tonnen. Jährlich ca. 10 Millionen Tonnen Müll finden den Weg ins Meer bzw. Wasser. Etwa 7,5 Millionen Tonnen davon sind Kunststoffe. Denn: Plastik zerfällt nicht nur seeeeeeehr seeeeeeeeehr langsam, sondern teilt sich in viele Einzelteile auf. Nach meist kurzer Verwendung lagert der größte Teil (ca. 79%) der weltweit produzierten Kunststoffe auf Deponien und in der Umwelt. Seit 1950 wurden global etwas 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff erzeugt. Davon wurden gerade einmal 600 Mio. Tonnen recycelt, während 800 Mio. Tonnen (ca. 12%) verbrannt wurden. Der große Rest ist noch im Gebrauch oder sammelt sich als Müll in Deponien, in der Landschaft und in den Meeren. Europa ist Vorreiter beim Thema Recyceling. In Europa wird rund 40% des anfallenden Plastikmülls recycelt, gefolgt von China mit rund 30%. Zum Vergleich, in den USA wird rund 16% des Plastikmülls recycelt. Aber was passiert mit dem recycelten Plastik, wenn es anschließend nicht mehr gebraucht wird? Doch was ist Mikroplastik genau überhaupt? Als Mikroplastik werden ganz kleine Kunststoffteilchen mit einer Größe von weniger als fünf Millimetern bezeichnet.
Wo treffen wir auf Mikroplastik?
Mikroplastik ist inzwischen Bestandteil unseres Alltags – ob gewollt oder ungewollt. Es wird teilweise bewusst in Kosmetikprodukten (z. B. Shampoos, Seifen und Peelings) oder in Binde- und Füllmitteln verwendet, entsteht aber vor allem ungewollt durch die Zerkleinerung oder den Abrieb von Plastikteilen (z. B. Reifenabrieb, Kontakt von Lebensmitteln mit Plastikverpackungen). Inzwischen befindet es sich massig in unseren Meeren, in unserem Abwasser und in den Körpern von Tieren und auch uns Menschen.
Warum ist Mikroplastik so gefährlich?Beispielsweise durch das Duschen bzw. Waschen mit Mitteln die Mikroplastik beinhalten, oder durch den Reifenabrieb auf unseren Straßen oder schlichtweg durch Müll in unserer Landschaft und im Meer gelangt Mikroplastik in unseren Wasserkreislauf. Durch chemische Reaktionen kommt es womöglich noch zur Bildung von Giften. So oder so gelangen künstliche Stoffe in unsere Umwelt und werden dort z. B. von Tieren aufgenommen, die wiederum von anderen Tieren gefressen oder von Menschen konsumiert werden. Dadurch landet das ursprünglich im Wasser befindliche Mikroplastik in unserem Körper.
Haben auch Menschen Mikroplastik in sich?
Ja! Forscher haben in Personen aus verschiedenen Ländern Spuren von Mikroplastik im Darm gefunden. Besonders durch den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten, aber auch durch das Trinken von Getränken aus PET-Flaschen und das Essen von Lebensmitteln, die in Plastik verpackt sind, nehmen wir Mikroplastik auf.
Was können wir gegen Mikroplastik tun?
Als erster Schritt müssen wir uns klar machen, dass unser aktueller Umgang mit Plastik so nicht weiter gehen kann. Wir müssen unseren gesamten Kunststoffverbrauch drastisch reduzieren! Egal ob in Kosmetika oder bei Verpackungen, jeder Verzicht wirkt sich positiv aus.
Beispielsweise können Jutebeutel nützliche und wiederverwendbare Lösungen für den Wocheneinkauf sein. Auch durch das Trinken von Leitungswasser, statt von Wasser aus PET-Flaschen kann ein großer Beitrag geleistet werden.
Besonders oft findet sich Mikroplastik in Kosmetikprodukten.
Schaue bei der Wahl deiner Produkte genau hin und lasse Produkte mit Plastik und speziell zugesetztem Mikroplastik bewusst im Regal stehen.
Hierbei können dir die Apps „ToxFox“ des BUND und „CodeCheck“ helfen!
Lade sie kostenlos in deinem App- oder Playstore herunter.Kontrolliere die Inhaltsstoffe, die bei den Zutaten aufgelistet sind. Gängige Kunststoffe in Kosmetikprodukte sind: Acrylate Copolymer (AC), Acrylate, Crosspolymer (ACS), Dimethiconol, Methicone, Polyamide (PA, Nylon), Polyacrylate (PA),Polymethyl methacrylate (PMMA), Polyquaternium (PQ), Polyethylene (PE), Polyethylene glycol (PEG), Polyethylene terephthalate (PET), Polypropylene (PP), Polypropylene glycol (PPG), Polystyrene (PS), Polyurethane (PUR), Siloxane, Silsesquioxane
Was wollen wir Jusos Oldenburg-Land über die Politik tun?Wir sprechen uns für ein Verbot von absichtlich zugesetzten Mikroplastikteilchen in allen Produkten aus. Schon ungewollt entsteht zu viel Mikroplastik. In Seifen und Shampoos etc. können wir alle auf Mikroplastik verzichten! Wir müssen insgesamt wieder mehr auf natürliche Stoffe setzen!