Bushaltestelle in Wardenburg

Verbesserung für Busnetz und Kernort

Ungekürzter NWZ-Leserbrief vom 7.7.20. Wenn man sich mit zeitgemäßen Verkehrskonzepten beschäftigt, wird man schnell einen Grund für den Wegfall einer P&R-Anlage an der Zentralen Umsteigehaltestelle (ZUH) finden. Eine Zentrale Umsteigehaltestelle (ZUH) dient, wie ihr Name schon sagt, dem Umsteigen. Einsteigen sollten Fahrgäste an den Haltestellen vor Ort. Das Auto sollte erst garnicht gestartet werden, denn wer einmal im Auto sitzt, wird i.d.R. auch bis zum Ziel durchfahren. Deshalb ist auch eine Park und Ride-Anlage an der ZUH nicht notwendig und die Kosten dafür wären rausgeschmissen Geld. Solange ein Parkplatzbedarf nicht feststeht, könnten ja ggf. zu dessen Evaluation auf den vorhanden Parkplätzen umzu Flächen angemietet werden. Sinnvoll ist aber allemal, dass an der ZUH ausreichend Fahrradstellplätze eingeplant wurden. 

Der Taktverkehr in der Fläche, ist ja schon jetzt für große Teile der Orte Wardenburg, Hundsmühlen, Achternmeer, Westerholt, Oberlethe und Tungeln realisiert, so dass schon heute viele Wardenburger*innen in Fußgängerdistanz (bis 600m) eine Haltestelle erreichen können und so direkt an das getaktete Netz angebunden sind. Dieses Netz sollte jetzt Zug um Zug weiter ausgebaut werden. Dazu ist die geplante ZUH quasi der Ankerpunkt ebenso wie das Fundament für den dauerhaften Erhalt des ÖPNV-Angebots.

Bei der angestrebten Zusammenlegung der Tarifzonen Wardenburg und Hatten und für den Netzausbau nach Südwest liegt die geplante Umsteigehaltestelle strategisch gesehen genau an der richtigen Stelle! Der Schulbusverkehr und damit die IGS wird an der Umsteigehaltestelle mit dem Takt-Netz verknüpft, so dass sich auch für Schüler*innen keine Beeinträchtigungen, sondern im Gegenteil zusätzliche Fahrtmöglichkeiten ergeben werden.

Haltebuchten für Busse zu bauen, ist ein Konzept aus den 70ern – Stichwort „Autogerechte Stadt“. Heute baut man Buskaps: die Busse halten auf der Fahrbahn und der Gehweg wird zur Erleichterung des Einstiegs angehoben. An der Oldenburger Straße ist es richtig, so wie geplant dem öffentlichen Verkehr Vorrang zu garantieren. Busse müssen sich nicht immer wieder in den fließenden Verkehr einfädeln und zugleich wird der Verkehr auf der Oldenburger Straße damit entschleunigt. Für den Durchgangsverkehr besteht ja bereits mit der Autobahn eine flotte Umgehungsstraße. Unterm Strich wird mit den Planungen eine Entlastung des Ortskern und damit eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität erreicht.

Auch für Wardenburg ist es an der Zeit Beiträge zur Verkehrswende zu leisten. Die anstehenden Planungen zur Verbesserung des ÖPNV sind dazu erste Schritte in die richtige Richtung.

Heino Bütow, SPD-Arbeitskreis Bus-mobil

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