Corona und die digitale Welt der Altenheime

Corona hat in unserer Gesellschaft einen digitalen Schub bewirkt. Über den Sinn und die Nützlichkeit von Homeoffice, Homeschooling Videokonferenzen redet man schon gar nicht mehr. Sie ermöglichen vieles direkt zu erledigen, wo man sonst unter den derzeit geltenden Kontaktbeschränkungen nur Briefe schreiben könnte. Grenzen setzt nur die Infrastruktur: Der Schulserver bricht unter der Belastung so vieler gleichzeitiger Zugriffe zusammen, die Glasfasernetze kommen auch in Ganderkesee noch nicht in jeden Winkel.

Das hat auch Folgen für einen Bereich, der unter Kontaktbeschränkungen besonders leidet: für die Alten und Pflegeheime. Ich habe mal herumgefragt und zur digitalen Ausstattung der Altenheime in Ganderkesee folgendes erfahren:

Digitale Ausstattung Alten und Pflegeheime in Ganderkesee

Heim WLAN für Bewohner

Wichernstift Nein
Wohnpark Ellerbäke ja
Waldschlösschen Stenum nein
Am Fuchsberg Service Wohnen Nein aber in den Servicewohnungen Kabelanschluss
Haus am Wald Immer Nein

Wie die Welt am 20.7.2019 schon schrieb: „Silver Server wollen im Pflegeheim nicht auf WLA verzichten“ (https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article197167621/Silver-Surfer-Seniorenheime-bauen-WLAN-und-Internet-aus.html)

Wie für jeden anderen ist für Bewohner der Altenheime das Internet ein vertrautes Medium zur Kontaktpflege geworden. Inzwischen gibt es auch hier viele, die ihr Bankkonto, ihre Versicherungen und ihre Bestellungen über das Netz abwickeln. Die Kontaktbeschränkungen treffen besonders die Menschen in diesen Einrichtungen. Man muss also noch besonders darauf hinweisen, dass die Gemeinde den Breitbandausbau endlich flächendeckend abschließen muss[1] – siehe Stenum. Hier würde die Heimleitung gerne WLAN einrichten aber wegen des fehlenden Breitbandanschlusses geht das halt nicht. Für die Heime selbst sollte die aktuelle Situation ein Ansporn sein, hier aktiver zu werden.

Zur EDV Nutzung gehört immer und in jedem Bereich: Man braucht Hardware Software und ausgebildete Menschen. Es muss also nicht nur die technische Ausstattung verbessert werden, sondern wie man es auch in den Schulen auch bemerkt hat, die Schulung des Personals muss dahingehend erfolgen, dass sie den noch nicht so sicheren Bewohnern helfen können, mit einem zum Beispiel vom Hause gestellten Tablet mit Angehörigen in einer Videoschalte zu sprechen.


[1] Nachfrage bei der Gemeinde am 7.1.21 ergab folgendes: Ausbau der Breitbandverkabelung der dritten Stufe ist ausgeschrieben. Bis Ende März sollen die Angebote ausgewertet werden und eine Firma für den letzten Ausbau den Zuschlag bekommen. Dann kommt es darauf an, in welcher Reihenfolge diese Firma den Ausbau betreibt. Bestenfalls kann Stenum Ende dieses Jahres angeschlossen sein, im schlechtesten Fall kann dies noch zwei Jahre dauern.

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