Sozi­al­de­mo­kra­ten besu­chen KBD

Am 27.05.24 waren Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te (MdB) Susan­ne Mit­tag und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter (MdL) Tho­re Güld­ner zu Gast beim Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­dienst (KBD). Dabei waren Ver­tre­ter der SPD War­den­burg und der Kreis­tags­frak­ti­on. Orga­ni­siert wur­de dies durch den Nach­wuchs der Par­tei.

“Als wir 2023 unse­re Jah­res­haupt­ver­samm­lung hat­ten, fand die Bom­ben­ent­schär­fung bei Mun­der­loh statt. In die­sem Kon­text frag­ten wir uns, wie genau das eigent­lich abläuft” berich­tet Tim Gro­ne­wold aus War­den­burg. Die­se Über­le­gung führ­te zu dem Besuch des KBD‘s.

Eine nie­der­säch­si­sche Beson­der­heit ist, dass die ope­ra­ti­ven Auf­ga­ben des KBD vom Lan­des­amt für Geo­in­for­ma­tio­nen und Lan­des­ver­mes­sung wahr­ge­nom­men wer­den. Der KBD ist für alle Kampf­mit­tel zustän­dig, die aus dem ers­ten oder zwei­ten Welt­krieg stam­men. ” Für Bom­ben­dro­hun­gen und der­glei­chen ist das LKA zustän­dig” erklärt Tho­mas Glo­big, Lei­ter des KBD.

Neben der Ent­schär­fung und Ent­sor­gung von Blind­gän­gern, ist die Aus­wer­tung von his­to­ri­schem Bild­ma­te­ri­al ein wich­ti­ger Teil des KBD, der in Han­no­ver schwer­punkt­mä­ßig für Nie­der­sach­sen durch­ge­führt wird. In den letz­ten Jah­ren ist ein ste­ti­ger Anstieg der gefun­de­nen und zu ent­sor­gen­den Kampf­mit­tel zu ver­zeich­nen. Die­ses wird auf eine deut­lich gestie­ge­ne Bau­tä­tig­keit im infra­struk­tu­rel­len Bereich zurück­ge­führt. Hier ist unter ande­rem der Netz­aus­bau, Tras­sen­er­neue­rung der Deut­schen Bahn und Arbei­ten in der Nord­see zu nen­nen.

Aus­führ­lich wur­de auf die spe­zi­el­len Anfor­de­run­gen beim Ein­satz in der Nord­see berich­tet, da Blind­gän­ger sich auch im Was­ser befin­den kön­nen. Beim Bau des LNG-Ter­mi­nals in Wil­helms­ha­ven wur­de der Sek­tor des Mee­res­grun­des gründ­lich abge­sucht. Für die Ber­gung steht am Stand­ort War­den­burg auch ein spe­zi­el­les Boot zur Ver­fü­gung.

MdL Tho­re Güld­ner frag­te dann, wel­che Vor­aus­set­zun­gen man mit­brin­gen muss, um einen Job beim Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­dienst zu erhal­ten. Fach­kräf­te­man­gel wäre auch hier kein Fremd­wort. Die Stel­len­aus­schrei­bung für eine Tätig­keit beim KBD umfasst eine Aus­bil­dung in einem metall­ver­ar­bei­ten­den Beruf, einen LKW Füh­rer­schein sowie die Nähe zum Stand­ort, in die­sem Fall die Gemein­de War­den­burg. Aller­dings wird man zunächst noch sehr lan­ge auf den Beruf vor­be­rei­tet, es ist jedoch kein Aus­bil­dungs­be­ruf. War­den­burg ist neben Han­no­ver und Muns­ter einer von drei Stand­or­ten in Nie­der­sach­sen, die das gesam­te Bun­des­land auf­tei­len. Durch Bereit­schafts­diens­te kom­me man aber über­all in Nie­der­sach­sen zum Ein­satz.

MdB Susan­ne Mit­tag konn­te dann auch erläu­tern, war­um Künst­li­che Intel­li­genz (KI) beim Aus­wer­tung von Luft­auf­nah­men nie­mals die­sen Job zur Gän­ze über­neh­men kön­ne. Bei vie­len Anschau­ungs­mo­del­len wur­de auch klar, dass es sich nicht nur um gro­ße ton­nen­schwe­re Blind­gän­ger aus dem Erd­reich han­del­te. Auch vie­le Hand­gra­na­ten und klei­ne Spreng­sät­ze, die sich u. a. in alten Muni­ti­ons­la­gern anfin­den, müs­sen ent­schärft wer­den.

Zu den Auf­ga­ben des KBD gehört aber nicht nur das Ent­schär­fen der Kampf­mit­tel son­dern auch das Trans­por­tie­ren und Lagern in spe­zi­el­len Bun­kern nicht aber das Ver­nich­ten.

Für die SPD Mit­glie­der allen vor­an Susan­ne Mit­tag und Tho­re Güld­ner war die­ser Besuch ein sehr infor­ma­ti­ver Tag und man hat sehr vie­le wich­ti­ge Din­ge mit­ge­nom­men.