Wo steht die NWZ?

Deutsch­land wird sys­te­ma­tisch schlecht gere­det

Geht es Deutsch­land wirk­lich so schlecht? Gut, vie­les könn­te bes­ser sein. Aber wenn die NWZ am Sams­tag, 8.2. auf der Wirt­schafts­sei­te schreibt: „Expor­te >in der Abwärts­spi­ra­le“ und dane­ben fol­gen­de Gra­phik stellt :

Da sieht man doch, dass nach dem Coro­na – Tief­punkt der deut­sche Außen­han­del sich wie­der erholt hat und mit eini­gen Schwan­kun­gen  rela­tiv sta­bil auf hohem Niveau ver­harrt. In dem Arti­kel dazu kla­gen dann Vol­ker Trei­er (Außen­wirt­schafts­chef der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer) und Dirk Jan­du­ra (Prä­si­dent des Bun­des­ver­ban­des Groß­han­del, Außen­han­del, Dienst­leis­tun­gen) über die schlech­ten Zukunfts­aus­sich­ten. „Schon seit 2015 ver­zeich­net Deutsch­land im inter­na­tio­na­len Ver­gleich die dritt­schlech­tes­te Ent­wick­lung der Eport­pe­for­mance aller von der OECD ana­ly­sier­ten Län­der“ wird Jan­du­ra zitiert.

Kein Wort dar­über, dass sich die Indus­trie also seit 2015 auf ihren Erfol­gen aus­ge­ruht hat. Mit wel­chen Fol­gen, das kann man bei VW und ande­ren sehen: Man hat den Umstieg auf E‑Mobilität ver­schla­fen und v ersucht jetzt mit tie­fen Ein­schnit­ten für die Beschäf­tig­ten wie­der aus der Tal­soh­le her­aus­zu­kom­men. Das ist nicht das Ver­säum­nis der Ampel, die ja “an allem Schuld” sein soll, son­dern der Feh­ler der Wirt­schafts­füh­rer, die die Zei­chen der Zeit nicht ver­stan­den haben.

Was schlie­ße ich dar­aus: Die NWZ und ande­re Medi­en stim­men in den Chor der füh­ren­den Wirt­schafts­leu­te ein, dass alles schlecht ist und wir einen Poli­tik­wech­sel brau­chen. Nach der Wahl – da bin ich sicher – wird man die­sel­be Zahl­rei­he als Poli­tik­wen­de ver­kau­fen. Die Über­schrift wird dann lau­ten: Auf hohen Niveau sta­bi­li­siert und die Wirt­schafts­füh­rer wer­den wie­der Zuver­sicht aus­strah­len.

So wer­den die Medi­en für den Wahl­kampf genutzt. Auf wel­cher Sei­te die NWZ steht, weiß jeder, der ein­mal einen Kom­men­tar von Alex­an­der Will gele­sen hat. So auch in der heu­ti­gen Aus­ga­be unter der Über­schrift: „Der Poli­tik­wech­sel, den es nicht gibt“. Dort schreibt er: „Der CDU-Chef mau­ert auf die­se Wei­se“ (er „kuschelt mit den Ampel­res­ten“) „sein Par­tei im rot-grü­nen Gefäng­nis ein.“

Resü­mee: Am 23.2. bei­de Stim­men der SPD.