Moorbodenschutz ist Klimaschutz !
Gemeinsam mit der SPD-Wardenburg und dem überparteilichen Landratskandidaten Christian Pundt besuchte die SPD-Bundestagskandidatin Susanne Mittag am Montag das Benthullener Moor. Eingeladen hatten die Sozialdemokraten auch den Vorsitzenden der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems, Prof. Dr. Remmer Ackermann, um über die Flora und Fauna des Gebietes zu referieren. Der Biologe klärte die Politikerinnen und Politiker über die aktuelle Lage des Gebietes auf, was die Biodiversität angeht, und wozu sich die Torfabbauflächen eines Tages entwickeln könnten.
„Bis 2028 wird in dem Gebiet noch Schwarztorf abgefräst, dann laufen die Genehmigungen endgültig aus“, erläutert Ronald Holtz, Fraktionsvorsitzender der Wardenburger SPD. Jedoch gäbe es noch Meinungsverschiedenheiten mit dem Landkreis, was nach 2028 passieren soll, so Holtz. „Der Landkreis möchte die bewaldeten Teile des Moores auch noch abtorfen, um sie den umliegenden Flächen anzugleichen. Angeblich könne nur so effektiv renaturiert werden.“, so stellt Holtz die Absichten der Kreisverwaltung dar. Das wolle jedoch in der Gemeinde keiner und sei auch aus Sicht des Naturschutzes nicht sinnvoll, sagt Professor Ackermann. „Wir wollen hier keine Badewanne voll Wasser, sondern gesunden Moorboden als Lebensraum für Brachvögel“, so Ackermann weiter. Die Landwirte in der Gegend würden die Flächen gern in Feuchtgrünland umwandeln und extensiv bewirtschaften, sagt Holtz. Auch so könne ein artenreicher Lebensraum entstehen.
Die Wardenburger Sozialdemokraten sind froh, dass der derzeitige Landrat, Carsten Harings, Gesprächsbereitschaft gezeigt hat und das Abtorfen der bewaldeten Flächen zumindest kurzfristig nicht erfolgen wird. Da Harings‘ Amtszeit aber zuende geht, wendeten sie sich an den Landratskandidaten Christian Pundt, „Es ist am zukünftigen Landrat, diese Sache in die Hand zu nehmen“, sagt Holtz. Auch Susanne Mittag unterstützt die SPD-Wardenburg in ihrem Bestreben. „Die bestehenden Moorflächen müssen unberührt bleiben“, sagt die Abgeordnete. Jeder Zentimeter Torf, der abgebaut wird, bedeute CO2-Emmissionen, erläutert sie. Ein weiterer Torfabbau sei im Hinblick auf das Klima nicht verzeihlich und stehe der Zielvereinbarung „Klimaschutz durch Moorbodenschutz“, die gerade zwischen Bund und Ländern abgestimmt wird, entgegen.