Oster­brief aus dem Land­tag

Lie­be Genos­sin­nen und Genos­sen,
lie­be Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer,

das Oster­wo­chen­en­de steht vor der Tür. Für vie­le von uns bedeu­tet das Zeit für Fami­lie, Freun­de und Ent­span­nung. Es ist eine Gele­gen­heit, sich vom stres­si­gen All­tag eine Aus­zeit zu neh­men und die Momen­te mit unse­ren Liebs­ten zu genie­ßen. Gera­de in die­sen tur­bu­len­ten Zei­ten ist das beson­ders wert­voll. Auch in die­sem Jahr möch­te ich die Gele­gen­heit nut­zen Euch und Ihnen mei­ne Gedan­ken zur aktu­el­len poli­ti­schen Lage mit­zu­tei­len und herz­li­che Oster­grü­ße zu über­sen­den:

Zunächst möch­te ich auf das Weih­nachts-/Neu­jahrs­hoch­was­ser zurück­bli­cken, wel­ches auch unse­ren Land­kreis Olden­burg mas­siv getrof­fen hat. Dank des uner­müd­li­chen Diens­tes von hun­der­ten (zumeist frei­wil­li­gen) Ein­satz­kräf­ten konn­ten Deich­brü­che und schlim­me­re Scha­dens­fäl­le ver­hin­dert wer­den. Ihr selbst­lo­ser Ein­satz beein­druckt mich noch immer und ver­dient höchs­te Aner­ken­nung und Dank­bar­keit. Es sind die­se Momen­te, in denen wir sehen, wie stark wir als Gemein­schaft sein kön­nen und wie wich­tig es ist, für­ein­an­der da zu sein. In einer Zeit der mul­ti­plen Her­aus­for­de­run­gen ermu­tigt uns das den Geist des Zusam­men­halts wei­ter zu pfle­gen und zu leben.

Wir befin­den uns im drit­ten Jahr des Angriffs­krie­ges auf die Ukrai­ne und noch immer ist kein Ende des Kon­flik­tes abseh­bar. Men­schen ster­ben, Fami­li­en ver­lie­ren ihr Dach über dem Kopf und Eltern trau­ern um ihre Kin­der. Putins Krieg löst auch zu die­sem Oster­fest wie­der unfass­bar viel Leid und Elend für die Men­schen auf bei­den Sei­ten des Kon­flik­tes aus. Neben der mili­tä­ri­schen Unter­stüt­zung braucht es auch wei­ter­hin unse­re Auf­merk­sam­keit auf die Ukrai­ne. Dies beginnt mit der Prä­senz des Kon­flik­tes in unse­ren Köp­fen. Die Men­schen vor Ort haben es ver­dient, dass wir an sie den­ken.
Auch wenn es uns gelun­gen ist die unmit­tel­ba­ren und mit­tel­ba­ren Aus­wir­kun­gen des Krie­ges auf Deutscha­land so gering wie mög­lich zu hal­ten, ist die Gefahr nicht gebannt. Der Angriff auf die Ukrai­ne bleibt auch wei­ter­hin eine Bedro­hung für Deutsch­land und den gesam­ten Wes­ten. Ange­sichts des des­po­ti­schen und auto­ri­tä­ren Ver­hal­tens Putins, kön­nen wir uns nicht sicher sein, dass er an der NATO-Gren­ze Halt machen wür­de. Schon des­halb bedarf es der wei­te­ren Unter­stüt­zung der muti­gen Ukrainer:innen.

Auch der Kon­flikt in Gaza und Isra­el mahnt uns zur Wach­sam­keit und Huma­ni­tät. Trotz des berech­tig­ten Selbst­ver­tei­di­gungs­rech­tes Isra­els infol­ge des Ter­ror­an­grif­fes der Hamas und unse­rer his­to­ri­schen Ver­ant­wor­tung zur Unter­stüt­zung des Staa­tes Isra­els, muss sicher­ge­stellt wer­den, dass das Leid der Zivil­be­völ­ke­rung endet. Die Eska­la­ti­on von Gewalt führt nur zu wei­te­rem Leid und Elend. Unse­re Anstren­gun­gen müs­sen dar­auf abzie­len, einen Weg zum Frie­den und zur Sicher­heit für alle zu fin­den.
In einer Zeit, in der Kon­flik­te und Kri­sen die Schlag­zei­len beherr­schen, ist es wich­ti­ger denn je, dass wir uns für den Frie­den ein­set­zen. Frie­den ist nicht nur die Abwe­sen­heit von Krieg, son­dern auch das Ergeb­nis von Respekt, Ver­ständ­nis und Zusam­men­ar­beit. Lasst uns uns daher an die­sem Oster­fest dar­an erin­nern, dass wir alle dazu bei­tra­gen kön­nen, eine fried­li­che­re Welt zu schaf­fen, indem wir Mit­ge­fühl und Tole­ranz zei­gen.

Der Schutz der Demo­kra­tie ist das zen­tra­le Bestre­ben der SPD und all ihrer Mit­glie­der. Er ist seit über 160 Jah­ren fest ver­an­kert in unse­rer sozi­al­de­mo­kra­ti­schen DNA. Ins­be­son­de­re in die­sem Jahr, in dem wir das 75-jäh­ri­ge Bestehen unse­res Grund­ge­set­zes fei­ern und gleich­zei­tig eine rechts­extre­me Par­tei wie­der von „Umvol­kun­gen“ und „Depor­ta­tio­nen“ schwa­dro­niert, ist es beson­ders wich­tig, dass wir den Kampf zum Schutz unse­rer Demo­kra­tie inten­si­vie­ren. Dabei bin ich wirk­lich froh, dass wir seit Beginn des Jah­res so vie­le Demons­tra­tio­nen, Kund­ge­bun­gen und Aktio­nen für unse­re Demo­kra­tie erle­ben durf­ten. Sie zeig­ten, dass die Mehr­heit in unse­rem Land zu unse­rer frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung steht. Die­ses Enga­ge­ment muss aber unbe­dingt wei­ter­ge­hen. Gera­de mit Blick auf die anste­hen­den Euro­pa­wah­len, bei dem ein ech­ter Rechts­rutsch zu befürch­ten ist, müs­sen sich alle demo­kra­ti­schen Kräf­te unter­ha­ken und sich gemein­sam für die Demo­kra­tie ein­set­zen. Ich freue mich sehr, dass die demo­kra­ti­schen Frak­tio­nen des Kreis­ta­ges sich dar­auf ver­stän­digt haben, in den nächs­ten Wochen gemein­sa­me über­par­tei­li­che Aktio­nen dazu durch­zu­füh­ren. Die Geschich­te hat uns gezeigt, dass die SPD die­sen Kampf nicht allei­ne füh­ren kann.

Neben die­sen gro­ßen poli­ti­schen Fra­gen gilt es auch das poli­ti­sche Tages­ge­schäft best­mög­lich zu gestal­ten. In den ers­ten 16 Mona­ten die­ser Legis­la­tur­pe­ri­ode haben wir dabei als SPD-Land­tags­frak­ti­on ent­schei­den­de Wei­chen für eine gute Zukunft Nie­der­sach­sens gestellt: Wir haben das zen­tra­le Wahl­kampf­ver­spre­chen zur gerech­ten Bezah­lung unse­rer Lehrer:innen umge­setzt, die Lan­des­woh­nungs­ge­sell­schaft für mehr bezahl­ba­ren Wohn­raum vor Ort gegrün­det, die Ener­gie­ver­sor­gung im Land gesi­chert und unse­re Erneu­er­ba­ren wei­ter aus­ge­baut. Mit den gestell­ten Wei­chen haben wir jetzt die Chan­ce, dass Nie­der­sach­sen und der Land­kreis Olden­burg so stark blei­ben wie bis­her und wei­te­ren Auf­schwung erle­ben.

Dabei haben wir auch noch eini­ges vor der Brust: Wir müs­sen die Betreu­ungs­an­ge­bo­te in den Kin­der­gär­ten durch kon­kre­te gesetz­li­che Maß­nah­men sichern, wer­den durch Ände­run­gen im Lan­des­recht die Pla­nungs­be­schleu­ni­gung vor Ort vor­an­trei­ben, unse­re Grund­schu­len für den
Rechts­an­spruch auf Ganz­tag fit machen und den Ein­satz zum Abbau des all­ge­mei­nen Arbeits­kräf­te­man­gels inten­si­vie­ren. All die­se und wei­te­re Maß­nah­men gehen wir mit dem gewohn­ten nie­der­säch­si­schen Poli­tik­stil an: kon­struk­tiv, fair, kri­tisch, erklä­rend und geer­det!
Dabei bin ich in mei­ner Arbeit als Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter auch maß­geb­lich auf Ihre/Eure Unter­stüt­zung ange­wie­sen. Nur wenn ich weiß wo es hakt oder ruckelt, kann ich die The­men poli­tisch anpa­cken und Din­ge für uns alle in Han­no­ver ver­bes­sern.

Für das jetzt bevor­ste­hen­de Oster­fest wün­sche ich uns allen ein paar ruhi­ge­re Tage, Zeit für die Liebs­ten und vor allem einen opti­mis­ti­schen Blick Rich­tung Zukunft. All den­je­ni­gen, die den Laden an den Fei­er­ta­gen wei­ter „am Lau­fen hal­ten“, dan­ke ich von gan­zem Her­zen.

Mit soli­da­ri­schen Grü­ßen
Tho­re Güld­ner

Zum Ori­gi­nal geht es über die­sen Link: Oster­brief 2024