Poli­ti­sche Welt­rei­se der SPD War­den­burg

Den ganz gro­ßen Bogen von Ber­lin über die Ukrai­ne und Washing­ton bis nach War­den­burg schlug die War­den­bur­ger SPD in ihrer jüngs­ten Ver­samm­lung im War­den­bur­ger Hof. Die Genos­sin­nen und Genos­sen waren der Ansicht, dass die SPD-geführ­te Bun­des­re­gie­rung in die rich­ti­ge Rich­tung gehe und nann­ten als ein aktu­el­les Bei­spiel die geplan­te Inves­ti­tio­nen von Micro­soft in Deutsch­land. Aller­dings, so Vor­sit­zen­de Andrea Glun­de, „dürf­te unser Kanz­ler ruhig etwas for­scher sein“. Dem schloss sich Ralf Dierks an, der die Regie­rungs­po­li­tik lob­te, aber die Ver­pa­ckung für ver­bes­se­rungs­wür­dig hielt. Er mach­te aber auch dar­auf auf­merk­sam, dass die Ampel in Ber­lin bei­spiels­wei­se mit dem rus­si­schen Über­fall auf die Ukrai­ne und der fol­gen­den Ener­gie­knapp­heit Auf­ga­ben zu bewäl­ti­gen hat­te, mit denen bei der Wahl nie­mand gerech­net hat­te.

Gro­ße Sor­gen berei­tet den War­den­bur­ger Sozi­al­de­mo­kra­ten aber auch die Situa­ti­on in den USA. Sie habe gro­ße Sor­gen ange­sichts des­sen, was sich dort zusam­men­braue, sag­te Ruth Schöd­ler mit Blick auf die Prä­si­den­ten­wahl und einem mög­li­chen Erfolg Donald Trumps. Auch Det­lef Son­nen­berg, frü­her Kreis­tags- und Rats­mit­glied, macht sich gro­ße Sor­gen. „Wir leben in einer Zeit, die ich mir so nicht habe vor­stel­len kön­nen. Das es Krieg gibt, in Euro­pa, ist eine schlim­me Ent­wick­lung.

Doch nach der poli­ti­schen Rei­se über den Glo­bus lan­de­ten die Genos­sin­nen und Genos­sen wie­der in War­den­burg und bei den all­täg­li­chen Pro­ble­men im Rat, bei denen sich die Frak­ti­on zu oft von der Ver­wal­tungs­spit­ze aus­ge­bremst fühlt. Anfra­gen wür­den spät oder gar nicht beant­wor­tet, zu wich­ti­gen Fra­gen fehl­ten Kon­zep­te, mit denen sich die Poli­tik beschäf­ti­gen kön­ne. Als Bei­spiel nann­te Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Ronald Holtz die Ganz­tags­schu­le, die 2026 an den Grund­schu­len ver­pflich­tend wer­den soll. Dazu gebe es einen Beschluss des Rats, aber mit der Umset­zung hape­re es. Betrof­fen sei­en davon auch die Hort­grup­pen und deren Inte­gra­ti­on in den Ganz­tags­be­trieb. Weil Kon­zep­te fehl­ten, hin­gen die Beschäf­tig­ten in der Luft, und es herr­sche auch bei den Eltern gro­ße Irri­ta­ti­on über die unkla­re Situa­ti­on.

Anlass für das Tref­fen der SPD, das eine leb­haf­te und span­nen­de Dis­kus­si­on brach­te, war eine For­ma­lie. Für den Kreis­par­tei­tag der muss­ten Dele­gier­te gewählt wer­den. Einig waren sich die War­den­bur­ger, dass Kreis­vor­stands­mit­glied Wer­ner Wulf erneut für das Gre­mi­um kan­di­die­ren soll.