SPD radelt zu Fahrzeugbau Schütte

SPD radelt zu Fahrzeugbau Schütte

„Man fährt vorbei, sieht die großen Fahrzeuge auf dem Hof, sieht aber nicht, was hier eigentlich passiert. Das wollten wir genauer wissen.“ So begründete Andrea Glunde, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Wardenburg, warum die traditionelle Fahrradtour der Genossinnen und Genossen das Unternehmen Fahrzeugbau Schütte in Tungeln zum Ziel hatte. Auch die Filme, in denen sich der Betrieb vorstellte und Auszubildende suchte, hätten das Interesse an dem mittelständischen Unternehmen geweckt, das in dritter Generation von Peter Schütte geführt wird.

Wo heute Lastwagen mit individuellen Aufbauten gefertigt werden, startete 1930 Dietrich Schütte mit einer Schmiede, in der Hufe beschlagen, Zäune und Gatter geschmiedet, aber auch Kutschen und Wagen gebaut wurden. Was  damals schon wichtig war, gilt auch noch heute. „Individualität ist unser Standard“, sagt Peter Schütte, denn in der Serienproduktion könne man mit den Großen der Branche nicht mithalten, wer aber spezielle Lösungen suche, der werde in Tungeln bestimmt fündig. Vor allem in der Edelstahlverarbeitung sei man bundesweit führend, auch in Frankreich und Österreich seien die Spezial-Sammelfahrzeuge für Tierkörper und Schlachtabfälle gut eingeführt.

Etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 38 in der Werkstatt sind in Tungeln im Reparaturbereich und im Fahrzeugbau tätig. Derzeit sei die Materialbeschaffung durch den Krieg in der Ukraine schwieriger geworden, berichtete Peter Schütte, beispielsweise seien die Preise für Edelstahl stark gestiegen, auch Fahrgestelle kämen mit oft Verzögerung. Und es sei schwieriger geworden, Auszubildende zu finden, sagte der Firmenchef auf eine Frage des Landtagskandidaten Thore Güldner, der sich den Wardenburger Sozialdemokraten angeschlossen hatte. Man versuche über Kontakte zu Schulen gegenzusteuern, fördere die Aus- und Weiterbildung im Betrieb und habe einen Werte-Workshop mit allen Beschäftigten gemacht. „Gemeinsame Werte (er)leben“ ist das Papier überschrieben, das in der Diskussion über die Fragen: „Warum und wofür gehen wir hier zur Arbeit?“ entstanden ist.

Ein Teil der Schütte-Produktion wird schon in einer großen Halle im Gewerbegebiet Wardenburg erledigt. Langfristig wolle man komplett nach Wardenburg wechseln, sagte Schütte, allerdings stehe dieser Schritt nicht in den nächsten drei Jahren an. Anschließend führten Peter und Christiane Schütte die Besucher durch den Betrieb, präsentierten die Speziallösungen, die in Tungeln entwickelt werden und erläuterten die Abläufe im Unternehmen. SPD-Andrea Glunde bedankte sich mit einem Präsent beim Firmenchef, bevor die Gruppe die Fahrradtour mit einem Grillabend ausklingen ließ.