Wardenburger SPD ehrt Jubilare
91,1 Prozent der Wahlberechtigten in der Bundesrepublik Deutschland gaben bei der Bundestagswahl am 19. November 1972 ihre Stimme ab. Die SPD unter Willy Brandt fuhr einen grandiosen Sieg ein und lag deutlich vor der Union. Daran erinnerte die Wardenburger SPD-Vorsitzende Andrea Glunde während der Weihnachtsfeier der Sozialdemokraten im Gasthof Dahms in Littel. Denn die starke Politisierung damals führte heute dazu, dass sie gleich mehreren Genossen Urkunde und Ehrennadel für die fünfzigjährige Mitgliedschaft überreichen konnte. Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Thore Güldner ehrte sie Werner Wulf, Bruno Otten, Dieter Heptner, Harald Albers, Haiko Mensing und Friedrich Hellbusch. Seit 40 Jahren finden Detlef Sonnenberg, Jürgen Dirks und Beatrix Becker ihre politische Heimat in der SPD.
Es waren damals bewegte politische Zeiten, so Andrea Glunde. Die CDU versuchte im April 1972, mit einem konstruktiven Misstrauensvotum den damaligen Oppositionsführer Rainer Barzel zum Kanzler zu machen, scheiterte aber an Gegenstimmen aus den eigenen Reihen. Angeblich waren Stimmen von der DDR gekauft worden. Willy Brandt stellte im September die Vertrauensfrage, unterlag, und es kam im November zu den ersten vorgezogenen Bundestagswahlen. Kurz zuvor war das Wahlalter auf 18 Jahre abgesenkt worden. Und vor 40 Jahren ging es in der Bundesrepublik um die Rüstung, als SPD-Kanzler Helmut Schmidt den Nato-Doppelbeschluss durchzusetzen versuchte.
Natürlich ging es in den Gesprächen bei dieser Weihnachtsfeier am Nikolaustag um viele Erinnerungen der Jubilare. Der Name Willy Brandts fiel immer wieder, aber auch Helmut Schmidt, Karl Ravens, Alfred Kubel und Fritz Erler wurden genannt. Für den besinnlichen Teil sorgte Ruth Schödler, die eine weihnachtliche Geschichte vortrug.