Werk­ver­trä­ge ver­bie­ten!

Susanne Mittag zum Verbot von Werkverträgen

Ab 2021 soll das schlach­ten und die Ver­ar­bei­tung von Fleisch in Betrie­ben der Fleisch­wirt­schaft nur noch von Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mern des eige­nen Betrie­bes zuläs­sig sein. Damit wären Werk­ver­trags­ge­stal­tun­gen und Arbeit­neh­mer­über­las­sun­gen nicht mehr mög­lich.

In Ahl­horn leben und arbei­ten vie­le Men­schen die in der Geflü­gel­in­dus­trie beschäf­tigt sind. Bereits in der Ver­gan­gen­heit hat sich die SPD besorgt zu den Lebens­be­din­gun­gen, der über­wie­gend aus Ost­eu­ro­pa kom­men­den Men­schen, geäu­ßert. Es wur­de auf Miss­stän­de im Wohn­be­reich, wie z.B. Über­be­le­gung hin­ge­wie­sen. In das Pro­jekt „Sozia­le Stadt“ der Gemein­de sind auch die Ver­bes­se­run­gen der Wohn­ver­hält­nis­se ein­ge­bun­den.

„Wir begrü­ßen den Beschluss des Bun­des­ka­bi­netts, auf Initia­ti­ve von Arbeits­mi­nis­ter Heil (SPD), Werk­ver­trä­ge und Arbeit­neh­mer­über­las­sung in der Fleisch­in­dus­trie ab 2021 zu ver­bie­ten. Men­schen die eine lang­fris­ti­ge und soli­de Arbeits- und Lebens­per­spek­ti­ve haben, inte­grie­ren sich leich­ter in unse­re Gesell­schaft“ mein­te der SPD Orts­vor­stand Groß­enkne­ten

Die Posi­ti­on der für uns zustän­di­gen SPD Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Susan­ne Mit­tag (SPD) MdB:

 „Das Ver­bot von Werk­ver­trä­gen in der Fleisch­in­dus­trie ist ein Befrei­ungs­schlag“

„End­lich macht die Bun­des­re­gie­rung Nägel mit Köp­fen“, kom­men­tiert die SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Susan­ne Mit­tag den Beschluss des Bun­des­ka­bi­netts, dass Werk­ver­trä­ge in der Fleisch­in­dus­trie ab 2021 ver­bo­ten wer­den sol­len.

„Seit Jah­ren wis­sen wir um die Miss­stän­de in der Fleisch­in­dus­trie und seit Jah­ren rin­gen wir mit der Uni­on, um einen bes­se­ren Schutz für die dort beschäf­tig­ten Arbeit­neh­mer“, infor­miert die tier­schutz­po­li­ti­sche Spre­che­rin der SPD.

„Es ist nicht hin­nehm­bar und ver­werf­lich, dass Betrie­be in der Fleisch­in­dus­trie mehr als 80 Pro­zent ihrer Mit­ar­bei­ter, in ihrem Kern­ge­schäft, als Werk­ver­trags­ar­beit­neh­mer beschäf­ti­gen, auch im Land­kreis Olden­burg und dem Land­kreis Vech­ta. Hin­zu­kommt, dass die Betrie­be häu­fig auf dem Rücken ande­rer Kos­ten für die Pro­duk­ti­on spa­ren und dann Kon­zer­ne, wie PHW, ihren Geschäfts­sitz noch in Steu­er­oa­sen, wie Lich­ten­stein, ver­le­gen. Sol­che Metho­den brau­chen wir bei uns nicht“, wird Mit­tag deut­lich. „Was wir brau­chen, sind kla­re Stan­dards für die Fleisch­pro­duk­ti­on, beim Arbeit­neh­mer, wie beim Tier­schutz. Wer die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht erfüllt, kann sein Schnit­zel in Deutsch­land nicht anbie­ten“, reagiert Mit­tag auf die Dro­hung der Fleisch­in­dus­trie im Fal­le eines Inkraft­tre­tens des Geset­zes ins Aus­land abwan­dern zu wol­len.

„Wei­ter wol­len wir die Ein­hal­tung der gesetz­li­chen Stan­dards stär­ker kon­trol­lie­ren, zwin­gend digi­ta­le Arbeits­zeit­er­fas­sung vor­schrei­ben, die Unter­künf­te ver­bes­sern und die Buß­gel­der bei Ver­stö­ßen ver­dop­peln“, nennt Mit­tag wei­te­re Vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung.

Durch die Coro­na-Pan­de­mie und den ver­mehrt posi­ti­ven Tests in Schlacht­hö­fen ist in den letz­ten Tagen Schwung in die Debat­te um die dor­ti­gen Arbeits­be­din­gun­gen gekom­men.

Ver­wun­dert zeigt sich Mit­tag über die ers­ten Kom­men­ta­re aus der CDU-Bun­des­tags­frak­ti­on: „Hier wird schon vor den angeb­lich nega­ti­ven Fol­gen des Beschlus­ses für den Tier­schutz gewarnt, weil die Tie­re dann quer durch Euro­pa gefah­ren wer­den müss­ten. Dabei fah­ren seit Jah­ren Trans­por­ter aus Däne­mark, aus den Bene­lux-Staa­ten und aus Frank­reich unse­re Schlacht­hö­fe an. Die­ses Argu­ment ist also sehr zwei­fel­haft“.

Abschlie­ßend kom­men­tiert Susan­ne Mit­tag: „Ich freue mich auf die Bera­tun­gen im Deut­schen Bun­des­tag und hof­fe, dass die CDU nicht wie­der ein­mal dem Druck der Lob­by­is­ten nach­gibt und wir das Ding durch­zie­hen“, gibt sich Mit­tag kämp­fe­risch.