Ruhebedürfnis contra Arbeitsplätze – Das Problem Flugplatz Ganderkesee
Die Lärmbelästigung der Menschen in Ganderkesee durch die vielen kleinen Maschinen, die insbesondere am Wochenende den Flugplatz in Ganderkesee ansteuern, hat enorm zugenommen. Daher haben wir das Gespräch mit der Leitung des Flugplatzes gesucht. Herr Sauer hat daraufhin mit Schreiben vom 16.7.21 eine Stellungnahme zum Fluglärm an Verwaltung und Presse gesandt. Darin wird auch beschrieben, was die Flugplatzleitung zur Reduzierung der Lärmbelästigung unternommen hat und weiterhin unternimmt.
Die SPD Fraktion begrüßt diese Darstellung der Flugplatzleitung ausdrücklich, denn sie stellt einmal öffentlich die rechtlichen Rahmenbedingungen klar. Insbesondere der Umstand, dass die Flugplatzleitung und der „Tower“ nur geringen Einfluss auf die Flugbewegungen haben. Herr Sauer schreibt: „Die Streckenführung und Flughöhe obliegt allein den verantwortlichen Flugzeugführern (Piloten). Die Flugleitung darf keine Anweisungen erteilen, sondern kann nur Informationen oder Empfehlungen aussprechen.“
Die SPD Fraktion sieht das Dilemma: Einerseits die Betriebe am und um den Flugplatz herum. So bieten Firmen wie „Atlas Airservice“ oder „Air Lloyd“ hochqualifizierte Arbeitsplätze. Viele Menschen nutzen die Freizeitmöglichkeiten des Flugplatzes wie zum Beispiel das Fallschirmspringen, Flugschule oder auch das Hotel und Restaurant.
Andererseits sind die Wohngebiete in Ganderkesee und auch in Falkenburg näher an den Flugplatz gerückt. Zum Teil liegen die Platzrunden, auf denen der Flugplatz bei Landungen angesteuert werden soll, direkt über diesen Wohngebieten. Zudem muss man berücksichtigen, dass man heute mehr als 1969 bei der Genehmigung des Flugplatzes darüber weiß, wie schädlich Lärm auf den menschlichen Organismus wirkt. Auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes muss man über Freizeitaktivitäten neu nachdenken, die einen so erheblichen CO2 – Ausstoß verursachen.
Die Diskussion über das Für und Wider beim Flugplatz ist nicht einfach. Aber wir werden sie in Zukunft vorantreiben. Es gilt zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen für Änderungen zu klären und dann Wege zu finden, die nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Das Ziel muss sein, den Flugplatz zu erhalten und gleichzeitig die Lärmbelästigung zu reduzieren.