Hei­mi­schen Gewer­be Per­spek­ti­ven geben

Gemein­sam mit ihrem Land­tags­kan­di­da­ten Tho­re Güld­ner besuch­te die Gan­der­ke­se­er SPD-Gemein­de­rats­frak­ti­on den Betrieb „Die klei­ne Zim­me­rei“ von Rai­ner Steb­ner im Gewer­be­ge­biet in der Güter­stra­ße. Der Betrieb hat aktu­ell sei­ne Hei­mat in einem ange­mie­te­ten Objekt. Zwar plant Rai­ner Steb­ner grund­sätz­lich wegen des begrenz­ten Plat­zes vor Ort mit weni­gen Mate­ria­li­en auf Lager. Aller­dings ist dies ange­sichts der aktu­el­len Lage und Lie­fer­schwie­rig­kei­ten von Bau­ma­te­ria­li­en kaum mög­lich. So wird es not­wen­dig mehr auf Vor­rat zu bestel­len, um so die ver­schie­de­nen Bau­stel­len schnellst­mög­lich abzu­ar­bei­ten. Denn die Auf­trags­la­ge ist sehr gut. Des­halb arbei­tet Steb­ner schon jetzt mit einer mobi­len Leicht­bau­hal­le und den­noch platzt das Gelän­de aus allen Näh­ten. Des­halb ist er schon län­ger auf der Suche nach einer neu­en Gewer­be­flä­che. „Lei­der ste­hen offen­sicht­lich momen­tan kei­ne Grund­stü­cke zur Ver­fü­gung. Es ist für mich unver­ständ­lich, dass klei­ne Betrie­be aus Gan­der­ke­see damit kei­ne Mög­lich­keit haben, ein Grund­stück zu erwer­ben und ihren Betrieb zu erhal­ten oder zu ent­wi­ckeln“, so Steb­ner. Beson­ders ärger­lich emp­fin­det der Besit­zer des Zim­me­rei­be­trie­bes, dass es Gewer­be­grund­stü­cke gibt, die zwar ver­äu­ßert wur­den, aber seit meh­re­ren Jah­ren nicht bebaut wer­den und auf der ande­ren Sei­te Betrie­be wie sei­ner hän­de­rin­gend nach Flä­chen suchen. „Dazu gibt es dann auch noch seit Jah­ren Gewer­be­ge­bäu­de und ‑grund­stü­cke, die nicht mehr genutzt wer­den und zuse­hends ver­fal­len“, ärgert sich Staub­ner und hofft auf gemeind­li­che Lösungs­an­sät­ze: „Ich möch­te ja unbe­dingt hier in Gan­der­ke­see blei­ben. Sowohl vor­han­de­ne Gewer­be­ge­bäu­de als auch freie Flä­chen kämen für mich infra­ge.“ Die SPD-Rats­frak­ti­on kün­dig­te vor Ort an, eine Auf­stel­lung über die aktu­ell beleg­ten Gewer­be­grund­stü­cke und ihren Stand der Bebau­ung ein­zu­for­dern. „Wir müs­sen genau prü­fen, an wel­chen Stel­len zu lan­ge Grund­stü­cke nicht bebaut wur­den und wel­che Sank­ti­ons­mög­lich­kei­ten wir haben. Auch bei längst ver­las­se­nen Gewer­be­grund­stü­cken muss die Gemein­de im übri­gen genau gucken, wo Siche­rungs­pflich­ten ver­letzt wer­den, Gefah­ren­po­ten­zia­le oder Umwelt­ver­schmut­zun­gen ent­stan­den sind und die Eigen­tü­mer zur Abhil­fe ver­pflich­ten“, meint Frak­ti­ons­chef Ulf Moritz.

Wei­te­re Sor­gen macht dem Zim­mer­mann die Per­so­nal­la­ge: „Ger­ne wür­de ich zwei Mit­ar­bei­ter ein­stel­len. Die Bewer­ber­la­ge macht das im Moment aber unmög­lich. Ich fin­de ein­fach nie­man­den.“ Land­tags­kan­di­dat Tho­re Güld­ner sieht hier­bei einen grund­sätz­li­chen gesell­schafts­po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf. „Der Fach­kräf­te­man­gel ist kein Pro­blem von mor­gen, son­dern schon längst da. Wir brau­chen ein­fach mehr Men­schen, die sich für eine Aus­bil­dung im Hand­werk ent­schei­den. Das gelingt uns nur mit opti­ma­len Rah­men­be­din­gun­gen bspw. durch gute wohn­ort­na­he Berufs­schu­len und einem gesell­schaft­li­chen Wan­del, wel­cher begreift, dass eine Aus­bil­dung im Hand­werk min­des­tens genau­so wert­voll ist wie ein Stu­di­um. Aber selbst dann wird es vor allem kurz­fris­tig bei den Fach­kraft-Eng­päs­sen blei­ben. Über die Ein­wan­de­rung von Fach­kräf­ten könn­te hier zumin­dest kurz- und mit­tel­fris­tig Abhil­fe geleis­tet wer­den“, for­dert Tho­re Güld­ner

Foto Mar­cel Döni­ke